Spieltag: TSV 1860 München - 1.FC Heidenheim

20. SPIELTAG! LÖWEN IM SCHLAU...ACH STIMMT JA, DER TITEL WIRD JA SOWIESO GEÄNDERT, ODER WURDE ES INZWISCHEN WIEDER GEÄNDERT?

Vorbei die Zeit, wo man am Wochenende nur noch weißes Zeug im TV zu sehen bekommen hat. Sei es Rodeln, Langlauf oder Ski Alpin. Überall liegt Schnee und bedeckt somit den schönen, grünen Rasen darunter. Doch diese Zeit ist nun vorbei. Es war zwischendurch ganz nett, aber nun kehrt der König auf seinen angestammten Platz zurück. Der Ball rollt über ein saftiges Grün und begeistert tausende Menschen vor Ort. Gelingt es dann noch das Runde einmal öfters in das Eckige des Gegners zu befördern, so scheint der Jubel meist grenzenlos zu sein. Voller Euphorie liegen sich wildfremde Menschen in den Armen.

Setzt es aber einmal eine Niederlage, so kann die Stimmung auch ganz schnell umschwenken. Und dennoch haben wir eines gemeinsam, die Liebe zum Spiel. Und das sollte nie in Vergessenheit geraten. Letztendlich ist es nur ein Spiel, ein Hobby, ein Job, eine Berufung, einfach die schönste Nebensache der Welt. Leider mussten wir während der Winterpause erleben, wie schnell das Leben einen einholt und wie klein und unbedeutend der Fußball werden kann. Auch aus den eigenen Reihen gibt es dazu ein Beispiel. Die Spieler erledigen ihren Job und uns Fans steht es zu uns darüber zu unterhalten und auch wild darüber zu diskutieren. Aber man sollte nie vergessen, dass die Spieler auch nur Menschen sind und ihnen Fehler unterlaufen. Auch wenn dies nicht im direkten Zusammenhang mit dem tragischen Unfall vom 10. Januar steht, so gibt es genügend warnende Beispiele in denen die „Kritik“ einfach zu brachial kundgegeben wird.

Mit einer sachlich vorgetragenen Kritik kann man arbeiten und sich verbessern. Was läuft gut? Was passt noch nicht so ganz? Wo kann man ansetzen, um sich in diesen Bereichen zu verbessern? Ja, die Fragen stellt man sich oft. Auch im beschaulichen Heidenheim zerbrechen sich einige Leute die Köpfe darüber. Doch am Ende sind es nur ein paar wenige, die diesen Fragen auf den Grund gehen. Vor allem nach den letzten Partien sah man aus den Köpfen mehr Rauch aufsteigen, als aus dem Munde von Ex-Bundeskanzler Schmidt.

Nun aber zu der Beantwortung der Fragen. Bei uns scheint dies relativ einfach zu beantworten sein. Der Teamgeist und der unbedingte Wille aus jedem Spiel 100% heraus holen zu wollen, macht uns, nicht nur diese Saison, so unglaublich stark. Aber es kann nicht alles so laufen, wie man es sich wünscht. Auffällig bei den letzten Spielen im Jahr 2014 war unsere beängstigende Harmlosigkeit im Sturm. Dabei war doch gerade dies unser Prunkstück zu Beginn der Spielzeit. In den letzten fünf Partien des vergangenen Jahres haben wir nur einen Treffer erzielt. Bezeichnend dafür, dass dieses Tor dann auch noch einem Mittelfeldspieler gelang. Und nicht irgendeinem, sondern Titsch-Rivero, der nur sehr selten als eiskalter Vollstrecker glänzt, sondern vielmehr durch ein enormes Laufpensum und eine gute Übersicht in Erscheinung getreten ist. Damit die Gegner endlich mal wieder einen Grund haben, um sich vor den Angriffen des forschen Aufsteigers zu fürchten, war der Verein in der Winterpause auf dem Transfermarkt tätig. Gewildert hat man in der nächsttieferen Liga. Von der SpVgg Unterhaching wurde Andreas Voglsammer verpflichtet. Er könnte mit unserem zweiten Ex-Hachinger, Flo Niederlechner, das neue Sturmduo bilden. Doch die Konkurrenz ist groß, denn nun befinden sich aktuell fünf nominelle Stürmer in unserem Kader.

Von so einem großen Konkurrenzkampf im Sturm, ist unser kommender Gegner weit entfernt. Dort heißt die Lebensversicherung Rubin Okotie. Zwölf Tore erzielte Okotie in 17 Einsätzen. Dahinter sieht es jedoch recht mau aus. Der nächste erfolgreichste „Torjäger“ hat ganze zehn Tore weniger auf seinem Konto als Oktoie. Während der Transferperiode wollte man sich im Angriff verstärken und war an Voglsammer dran. Doch wie bekannt sein dürfte, entschied sich dieser für einen Wechsel zum FCH. Stattdessen schauten sich die Löwen anderswertig um. Für das zentrale Mittelfeld wurde Tony Annan verpflichtet, der sicherlich den Abgang von Yannick Stark kompensieren soll. Der aktuellste Neuzugang kommt von den Amateuren des BVB. Jannik Bandwoski wurde für 1 ½ Jahre ausgeliehen und soll die defensive Außenbahn der Löwen verstärken.

Bei der Vorbereitung setzten die Löwen auf internationales Flair. Im Trainingslager ging es gegen Dynamo Kiew und den ungarischen Spitzenreiter Videoton FC. Während man noch gegen Kiew eine 0:2 Niederlage hinnehmen musste, klappte es gegen den ungarischen Vertreter etwas besser. Das Spiel wurde mit 2:0 gewonnen. Am Dienstag absolvieren die Löwen dann ihr letztes Testspiel vor dem Ligastart. Zur Generalprobe erwartet man die SpVgg Unterhaching. Wir dagegen blieben national. Während die Testspiele im Trainingslager eher suboptimal liefen, konnte man nach der Rückkehr aus dem Trainingslager überzeugen. Auch wenn die Spiele gegen die unterklassigen Gegner kaum eine Aussagekraft haben, ließen sich einige Eindrücke gewinnen und es kristallisiert sich mehr und mehr die Startformation für das erste Spiel im neuen Jahr heraus.

Diese wird sich im Vergleich zum Hinspiel mindestens auf einer Position ändern. Rouven Sattelmaier dürfte sich den Platz hinter Jan Zimmermann gesichert haben und sollte somit gegen die Löwen zum Einsatz kommen. Das Hinspiel hatte auch so ziemlich alles drin, was ein rassiges Fußballspiel zu bieten hat. Ein ausverkauftes Stadion, Tore, Elfmeter und Karten. Vor 13.000 Zuschauern gingen die Gäste durch Okotie in Führung. Erst nach der Halbzeit drehte unser Team so richtig auf. Niederlechner und Griesbeck drehten die Partie. Sogar das 3:1 lag in der Luft, aber es kam anders. Mit einem Sololauf konnte Leonardo den Ausgleich herstellen und beinahe wäre es den Löwen gelungen, das Spiel noch einmal zu drehen. Okotie hatte die große Chance vom Punkt aus, aber Zimmermann parierte den Schuss. In der Schlussphase musste dann noch Morabit mit der gelb-roten Karte vom Platz. Am Endergebnis sollte dies nichts mehr ändern.

Es mag einige vielleicht verwundern, dass gerade diese Partie als Montagabend Spiel angesetzt wurde. Tabellarisch ist die Partie zwischen dem neunten und 15. der Tabelle nur selten spannend. Zudem stehen die Löwen in der Heimtabelle auf dem vorletzten Platz. Mit nur einem Sieg vor eigenem Publikum ist das nicht sonderlich überraschend. Wir sorgen auswärts aber auch nicht für zitternde Knie bei den Gegnern. Erst ein Sieg steht auf der Habenseite. Schaut man dann noch auf die anderen Spiele, so sieht man, dass der zweite aus Karlsruhe den sechsten aus Düsseldorf zu Gast hat. Auch das Spiel zwischen Braunschweig (4.) und Kaiserslautern (5.) scheint auf den ersten Blick attraktiver zu sein. Dennoch steht uns die Ehre zu und wir dürfen uns an einem frostigen Montagabend auf den Weg nach München machen. Wechselhaftes Wetter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wird erwartet. Dennoch werden die Massen ins Stadion strömen. Um die 15.000 Zuschauer werden sich das „Topspiel“ nicht entgehen lassen, darunter haben sich auch bereits über 1.000 aus Heidenheim angekündigt. Es scheint nicht unwahrscheinlich, dass man am Spieltag selbst mit knapp 2.000 Leuten den Gästeblock der Allianz Arena stürmt und füllt und mit lautstarken Gesängen das eigene Team nach vorne peitscht. Es ist das erste Pflichtspiel des neuen Jahres und wir alle brennen darauf, dass es wieder losgeht. Mit einer konzentrierten Mannschaftsleistung gelingt es uns dann vielleicht auch den ersten Dreier des neuen Jahres feiern zu können. In diesem Sinne:

AUF GEHT´S ROT – BLAU!
This contribution was last edited by vfb4ever on Feb 1, 2015 at 6:22 PM hours